Greiffenberger Hauptversammlung:
- Vorstand präsentiert „Sechs-Punkte-Plan“
- Aktionäre befürworten Gewinnthesaurierung
Augsburg, 13. Juli 2023: In der Hauptversammlung der Greiffenberger AG beleuchtete Alleinvorstand Gernot Egretzberger die wichtigsten Kennzahlen des zurückliegenden Geschäftsjahres und präsentierte mit Blick in die Zukunft seinen Sechs-Punkte-Plan. Die in der Präsenzveranstaltung anwesenden Aktionäre repräsentierten über 70 % des Aktienkapitals.
Der Greiffenberger-Konzern steigerte 2022 die Umsatzerlöse um 24% von 58,7 Mio. Euro auf 72,9 Mio. Euro. Dieses Wachstum war nicht nur preisgetrieben. Egretzberger: „In nahezu allen Märkten haben die Kunden die Produkte auch mengenmäßig stärker nachgefragt.“
Das EBITDA (also das Ergebnis vor Abschreibungen) sprang von 4,1 Mio. Euro um 60% auf 6,6 Mio. Euro, während sich das EBIT (das Ergebnis inklusive Abschreibungen) von 2,1 Mio. Euro auf 4,6 Mio. Euro mehr als verdoppelte. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 7% um 2-Prozentpunkte auf 9 %. Egretzberger: „Diese Marge wollen wir weiter ausbauen. Unser Ziel ist eine klar zweistellige EBITDA-Marge“.
Das Konzernergebnis erreichte 3,5 Mio. Euro. Der Vorjahreswert von 7,0 Mio. Euro beruhte auf einem latenten Steuerertrag von 5,3 Mio. Euro. Deshalb ist dieser Vergleich wenig aussagekräftig. Bereinigt um diesen Steuereffekt stieg das Konzernergebnis von 1,7 Mio. EUR auf 3,5 Mio. EUR.
Der operative Cashflow war mit – 0,7 Mio. Euro zwar besser als im Vorjahr mit -1,4 Mio. Euro. „Wir sind aber noch weit von unseren Zielen entfernt“, so Egretzberger. „Damit finanzierten wir jedoch unser Wachstum und profitieren mittelfristig davon.“
Aktionäre befürworten Gewinnthesaurierung
Die Gewinne sollen vollständig thesauriert werden, bis der erforderliche Eberle-Umzug abgeschlossen ist und der Geschäftsbetrieb am neuen Standort reibungslos läuft. Dies befürworteten die meisten Redner. Zudem votierten 99,9 Prozent der anwesenden Aktionäre dafür, den Bilanzgewinn in die Gewinnrücklagen einzustellen. Mit einem Bündel operativer und strategischer Maßnahmen will Egretzberger die Ertragskraft steigern und den Aktienkurs weiter erhöhen. Nach einem erfolgreichen Umzug sollen die Aktionäre wieder mit Dividenden am Erfolg beteiligt werden.
Sechs-Punkte-Plan präsentiert
Die langfristigen Perspektiven der Greiffenberger AG veranschaulichte Egretzberger anhand eines Hürdenlaufs. Sechs Hürden muss Greiffenberger überwinden. Die ersten beiden Hürden hat das Unternehmen bereits erfolgreich bewältigt. Vier weitere stehen noch bevor.
1.Umsatzsprung gelungen
Im Vor-Corona-Jahr 2019 betrug der Umsatz erst 43,9 Mio. Euro. Mittlerweile erreichen die Verkaufserlöse 72,9 Mio. Euro. Besonders gut lief es in Nordamerika. Aber auch in Europa und Asien ohne China verzeichnet Greiffenberger in den letzten drei Jahren jeweils zweistelliges Wachstum. China war wie erwartet rückläufig. Egretzberger: „Wir wollen deutlich weiter wachsen. 2022 haben wir bereits unsere Kapazitäten im Bereich Bimetall aufgestockt. Wir verstärkten unsere Mannschaft – vor allem in der Produktion. So konnten wir unsere Maschinen höher auslasten.“
2.Exzellenzprogramm zeigt erste Erfolge
Greiffenberger startete im September 2022 ein Programm zur Effizienzsteigerung. Egretzberger: „Wir optimieren Abläufe und Prozesse, senken die Kosten und haben 25 Maßnahmen zur Optimierung und Effizienzsteigerung definiert und bereits teilweise umgesetzt.“ Greiffenberger ist bereits ISO 50:001 zertifiziert und hat ein Energieteam etabliert. Das Team erarbeitet weitere Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Egretzberger: „Was die bereits ausgearbeiteten Maßnahmen angeht, so haben wir 62 % umgesetzt, während sich noch 38 % in der Pipeline befinden.“
3.Wachstumsstrategien ausgearbeitet
Greiffenberger AG betreibt über die Tochtergesellschaft J.N. Eberle drei Geschäftsbereiche: Zum einen C-Stahl – für Stoßdämpfer in Automobilen und Perforiermesse für die Papierindustrie, zum anderen Bimetall für Lochsägen und Stichsägen für den DIY-Bereich sowie Sägebänder zum Zersägen von Metallblöcken und -rohren im Maschinenbau. Egretzberger: „Wir analysieren unsere drei Geschäftsbereiche auf weitere Optimierung und auf zusätzliches Wachstumspotenziale. Ein entsprechendes Strategiekonzept wollen wir noch in diesem Jahr kommunizieren.“
4.Entscheidung für neue Location
Bereits 2020 veräußerte Greiffenberger die Betriebsimmobilie und treibt die Standortsuche mit Hochdruck voran. Egretzberger: „Der Umzug ist aus zweierlei Gründen notwendig: Zum einen haben wir 2020 das jetzige Betriebsgelände verkauft und müssen zwischen September/2025 und September/2027 ausziehen. Zum anderen benötigen wir für optimierte Prozesse und höhere Erträge neue zeitgemäße Hallen und weitere Räumlichkeiten.“ Die Gespräche bezüglich eines neuen Standorts sind fortgeschritten. Die Entscheidung soll möglichst bis Ende 2023 erfolgen.
5.Strategische Optimierung umsetzen
Die strategischen Maßnahmen zur verbesserten Kapazitätsauslastung und zur Kostensenkung lassen sich am aktuellen Standort nur teilweise realisieren. Egretzberger: „Beispielsweise können wir aufgrund geringer Deckentraglast unsere Prozesse derzeit noch nicht vollständig optimieren. Am neuen Standort wollen wir das volle Potenzial einer optimierten Produktion ausschöpfen und weitere Investitionen tätigen.“
6.Umzug möglichst in Region Augsburg 2025-2027
Beim Umzug müssen über 150 Anlagen bewegt werden. Nicht alle Aggregate werden am neuen Standort aufgebaut werden können und müssen ersetzt werden. Das bedeutet Neuinvestitionen. Am neuen Standort will Egretzberger dann deutliche Produktivitätspotenziale heben. „Dies ist gerade für uns als Augsburger Unternehmen im harten internationalen Wettbewerb essenziel, um weitere Jahrzehnte profitabel zu wachsen und Arbeitsplätze in Augsburg sichern zu können“.
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